Mamaaaa, warum habe ich keine gepunktete Strickjacke????
… so fing mein Mittwochmorgen an. Und als ich es wahrlich wagte, M2 aufzuzählen, dass sie echt großartige Klamotten besäße, kam ein Protestgeschrei vom Feinsten: „ABER KEINE STRICKJACKE MIT PUNKTEN, DU BLÖDE MAMA!!!!“. Na Dankeschön und das vor meinem ersten Kaffee. Wer möchte nicht so geweckt werden?? Und warum gerade eine Strickjacke mit Punkten?? Ich habe keine Ahnung. Ich bin es schon gewohnt, dass M2 ein ausgeprägter Schulmorgenmuffel ist, aber es war nur ein Teil einer sehr chaotischen Reihe. Klar, als zweifache Mutter ist man schon ein gewisses Chaos gewöhnt, aber das war selbst für mich too much. Angefangen mit Termine, dich ich mir eingerichtet hatte und die nicht stattgefunden hatten. Ok, Krankheitsfälle können vorkommen – aber ärgerlich ist es, wenn es gerade den langersehnten Facharzttermin von M1 betrifft. Wichtige Formulare nicht bekommt, weil man vor einer verschlossenen Bürotür steht (natürlich Krankheitsfall) oder man sich ein Thema sehr schön vorgestellt hat – und es natürlich ein großes ABER gibt. Die Termine, die man sich ausdenkt über den Haufen geschmissen werden müssen, da man ganz vergessen hat das M1 und M2 an genau diesen Tagen Termine haben. Es war nie irgendwo das eine Riesenchaos, aber doch so weit, dass man einfach nur noch grundgenervt war, da sämtliche Wochenplanungen komplett neu gemacht werden durften. Als ich gestern etwas entnervt zusammen mit einer anderen Dame im Aufzug des Supermarktes stand, murmelte ich in meinem Bart: „Bah, was ein Chaos!“, wobei die Dame mir offenherzig zustimmte. „Ja, da haben Sie aber wirklich recht!“ Vielleicht liegt es doch an dem Wetter? (Irgendeiner muss ja schuld sein…)
So oder so ähnlich sieht es auch in anderen Haushalten aus. Es gibt einfach Phasen, wo nichts so zusammenpassen möchte. An dem man am liebsten wieder Kind sein möchte und mit seinem Eis auf der Schaukel sitzen möchte. Einfach so… ohne Verantwortung, ohne Zeitdruck und Termine. Also, was hilft uns, diese Zeiten ohne nervliche Blessuren zu überstehen? Hier einige Survivaltipps:
1. Erste – Hilfe Tipp wenn es ganz dolle kommt: eine Auszeit nehmen
Und zwar raus aus dem ganzen Chaos. Versuche, dir für ein paar Minuten eine eigene Qualitätszeit zu nehmen. Koch dir in Ruhe einen Kaffee, Tee oder was auch immer du magst, und zelebriere deine Pause. Es gibt nur dich und deine Tasse. Diese Pause kannst du auch bei deinem Essen einbauen. Genieße gerade jetzt dein Essen – und lass dir Zeit.
2. Durchatmen und eine Aktivpause einbauen
Mein liebstes Mittel, wenn mir der Kopf raucht – ich bin dann mal raus. Ich gehe eine Runde durch einen Wald, fahre Rad oder Walke (aber auch jede andere Sportart ist gut). Durch Bewegung draußen können sich deine Gedanken wieder sortieren und es hat eine maßgebliche Wirkung auf deine innere Ordnung. Und wetten, dass dir auf dem Weg eine Lösung einfällt, wie du die ganze Situation meistern kannst?
3. Sich neu organisieren
In diesen Zeiten müssen andere Pläne her – das heißt, du planst so, dass du immer wieder flexibel reagieren kannst. Baue dir Puffer ein, in denen du über dein nächstes Vorgehen nachdenken kannst. Eine trubelige Zeit braucht einfach einen Herrscher/ oder Herrscherin, die über den ganzen Chaos einen Überblick behalten kann. Am besten helfen Organisationstools wie To-Do Listen, Taschenkalender – oder wenn du es führst: ein Bullet Journal. Auch interessante Apps gibt es inzwischen.
4. Aufgaben delegieren
Du musst nicht alles allein machen – besonders nicht, wenn alles auf einmal kommt. Also heißt es nun, deine Aufgaben zu delegieren. Dazu clusterst du deine Aufgaben nach Wichtigkeit, Termine und ob du alles allein machen musst. Solltest du Aufgaben finden, die du auf eine ruhigere Zeit verschieben oder die einer deiner Mitmenschen erledigen kann, dann ist es für dich etwas stressfreier. Du hast schon genug zu tun.
5. Selbstfürsorge in dein Tag einbauen
Ich weiß, im Chaos hast du mehr als genug zu tun – und es passiert einfach zu oft, dass du dich dann vergisst. „Mach ich, wenn ich wieder etwas mehr Zeit habe“ – meist ist es dann zu spät und dein Energielevel ist in einem Minusbereich geraten. Das führt nicht selten zu einem schwachen Immunsystem und einem so oder so angegriffenen Nervenkostüm. Also gönn dir Pausen, indem du dir etwas Gutes tust. Sei es abends ein Vollbad mit ätherischen Ölen oder sogar eine Massage?! Hauptsache, du sorgst für dich – immerhin bist du ja gerade ein Alltagsheld und brauchst etwas Kraft. Das beinhaltet auch die Erfüllung deiner Grundbedürfnisse – hast du gut gegessen, genug getrunken, gut geschlafen?
6. Wie du morgens aufstehst, so wird auch dein Tag
Auch wenn es dir schwerfällt, in komplett chaotischen Phasen gut gelaunt aufzustehen und du eher in deinen Kaffeebecher grummeln möchtest: das ist leider kontraproduktiv. Mit negativen Gedanken aufzuwachen, wirken meist wie selbsterfüllende Prophezeiungen. Also: Lächle! Und zwar in deinen Spiegel. So zerzaust du auch aussehen magst: Lächle!! Lächle der Gestalt im Spiegel zu und wünsche ihr wenigstens einen guten Morgen. Das hebt deine Stimmung – und du kannst besser in den Tag starten. Und in aller Ruhe schauen, was der Tag so bringt.
7. Dankbarkeit
Ein wunderschönes Ritual, mindestens zwei Dinge benennen, die heute gut waren. In stressigen Zeiten vergessen wir nur zu schnell, dass nicht alles an dem Tag schlecht war. Unsere Gedankenstruktur so aufgebaut, dass wir den Fokus auf die negativen Themen mehr Gewicht geben als den positiven Augenblicken. Was eine Verschwendung! Setz dich abends hin und schreibe dir auf, was schön an dem Tag war. Das müssen keine großen Dinge sein, meist sind es die kleinen, die den Alltag verzaubern.
8. Die Zielgerade vor Augen haben
Besonders in unruhigen Phasen des Lebens wie Prüfungszeiten, Vorweihnachtsstress, Krankheit, etc ist das Ende meist absehbar. Und das darfst du dir auch immer wieder sagen. Stell dir vor, dass die Zeit auch vorbeigeht und es bald wieder ruhiger sein wird. Dass du dann stolz auf deine Leistung bist. Du die Zeit wirklich genießen kannst. Und auch, was du dir nach der Zeit als Belohnung gönnen möchtest. Das hast du dir auch verdient!
Ja, ich weiß, manchmal sind die Tipps sehr schwer umzusetzen, aber es ist eine Übungssache. In unruhigen Phasen ist es gut, wenn man ruhig wird, sich auf seine eigene Kraft besinnt. Also genau konträr reagiert. Mit einem ruhigen Geist bist du in der Lage, eine gute Übersicht zu behalten. Du wirst mit der Zeit dein eigenes Survivalpaket erstellen – vergiss nicht: Alles, was dir gut tut, ist auch erlaubt!
Es ist,
wie es ist.
Aber es wird,
was du daraus machst.
In diesem Sinne! Bis bald, deine Christiane